Es heißt Kit, ist ist so süß und es soll für die Einhaltung offener Webstandards sorgen: Das neue Maskottchen des Mozilla Developer Centers. Schon beinah widerlich, dieses manipulative Emotionalisieren. Nein, ich werde es mir weder auf den Desktop tapezieren, noch als Kuscheltier, Tasse oder Krawatte kaufen.
Trotzdem hoffe ich, dass die traurig blickenden Kulleraugen das Herz jener erweichen mögen, die glauben der Internet Explorer sei die Referenz. Blickt in diese Kulleraugen und fragt euch, ob es nett ist Webseiten zu gestalten, die auf proprietären Technologien fußen und dem Benutzer vorschreiben einen bestimmten Browser zu installieren.
Google und die Meta-Tags
Google scheint den Inhalt der Meta-Tags author publisher mehr Relevanz als geahnt beizumessen. Anders vermag ich mir die Suchmaschinenplazierungvon to-media für den Begriff Thomas Falkner nicht zu erklären.
Simulierte Wahrnehmung
Keine Ahnung, wie genau der Algorithmus hinter ViewFinder HeatMap die optische Wahrnehmung und Reizverarbeitung eines Menschen simuliert. Doch zumindest gemessen an der Simulation wäre mein Blog sehr schlecht gestaltet, da die Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf den Header anstatt auf die Inhalte gelenkt wird.
Beruhigend wirkt der Umstand, dass auch Google von dem Algorithmus nicht wesentlich besser wahrgenommen wird: Die Aufmerksamkeit eines Menschen würde demnach hauptsächlich auf dem Logo ruhen – das mag zwar der Markenbildung zuträglich sein, würde aber zugleich Googles Paradigma Dienste auf das Wesentlich zu beschränken diametral durchkreuzen.
Dabei macht es Google schon genau richtig: Sitzen wir vor einem Computer, so ist unser Blick für gewöhnlich auf den unteren Abschnitt des ersten Drittels des Bildschirms oder des Displays zentriert. Oberhalb und unterhalb sowie rechts und links davon lässt unsere Aufmerksamkeit nach. Darum könnte die Suchbox von Google nicht besser platziert sein als mittig im unterem Abschnitt des ersten Drittels unseres Sichtfeldes.
Dieses Kriterium scheint der verwendete Algorithmus, der unter research viel zu knapp beschrieben wird, eben so wenig zu berücksichtigen wie die Eigenschaft der menschlichen Wahrnehmung bekannte Reize wie etwas das Google-Logo gezielt auszublenden.
Der letzt genannte Effekt der gezielten Ausblendung eines visuellen Reizes lässt sich übrigens einfach nachvollziehen: Besondere Feiertage nimmt Google immer wieder zum Anlass ein abgewandeltes Logo zu verwenden. Wem fällt das tatsächlich beim ersten (B)Klick auf?
Tools wie HeatMap bergen großes Potential um die Usability von Onlinemedien kostengünstig zu optimieren, doch die menschliche Wahrnehmung ist sehr komplex und im Details noch nicht ausreichend erforscht. Bis simulierte Wahrnehmungsanalysen tatsächlich repräsentative Ergebnisse liefern, wird wohl noch einiges an Grundlagenforschung nötig sein.